Im Seminar wurde ausführlich besprochen: Unter
Streß versteht man bestimmte Aktivierungsreaktionen des gesamten Organismus
auf Stressoren, also auf alles, was zunächst als "Bedrohung" bewertet wird.
Streß ist ein uraltes Programm, das prinzipiell zu Kampf- oder Fluchtbereitschaft
führt. Weil wir den Stressoren von heute eher selten mit diesen Mechanismen
beikommen können, brauchen wir andere Bewältigungsstrategien, denn permanente
Anspannungsgefühle oder übermäßige Belastungen machen auf Dauer krank .
Was also tun, wenn Sie zu vielen Stressoren ausgesetzt sind ?
Hilfreich ist die von mir (parallel zu Einzeltherapien) eingeführte VUB-Methode: |
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V steht für Verhaltensänderung ...
nicht alle, aber einige Stressoren können Sie durch Verhaltensänderung
unschädlich machen, zum Beispiel:
-- Alkoholkonsum
-- falsche Ernährung (etwa: zu süß, zu fett, zu viel, zu viel Fleisch,
zu wenig Obst & Gemüse)
-- hohe Arbeitsbelastung wegen Aufrechterhaltung fragwürdiger Konsumbedürfnisse
-- Medikamentenmißbrauch
-- Rauchen
-- Reizüberflutung durch Unterhaltungselektronik
-- Schlafmangel durch zu spätes Schlafengehen oder zu wenig körperliche
Betätigung am Tag
-- Weihnachtsstreß
-- Zeitdruck durch vermeidbare Termine oder durch zu spätes Aufstehen,
...
Stellen Sie sich eine persönliche Liste zusammen. Und handeln Sie anschließend
danach - unter Umständen mit professioneller Unterstützung.
U steht für Umdenken bzw. Uminterpretieren
...
einigen Stressoren können Sie durch Umdenken ihre Wirkung nehmen. Beispiele:
-- Wenn wir uns auch über Kleinigkeiten ärgern, sollten wir
uns jeweils fragen: ist das angemessen?
-- Manche Menschen haben Überzeugungen, die das Leben erschweren, etwa:
"wenn ich nicht immer zu allen freundlich bin, dann wenden sich die Leute
von mir ab und ich vereinsame total". Sie sollten sich fragen, ist das
nicht sehr übertrieben, also irrational?
-- Manche Menschen neigen dazu, Prioritäten ungünstig zu setzen, sie sollten
sich fragen: was ist denn wirklich wichtig im Leben?
Stellen Sie sich eine persönliche Liste zusammen. Und handeln Sie anschließend
danach - unter Umständen mit professioneller Unterstützung.
B steht für Beruhigen ...
einigen der restlichen störenden Stressoren können Sie weder durch Verhaltensänderung
noch durch Umdenken "entkommen". In diesen Fällen ist es gut, wenn Sie
etwas zur Hand haben, womit Sie sich (bei richtiger Anwendung: ohne ungünstige
Nebenwirkungen) beruhigen können. Hierzu gibt es verschiedene Verfahren.
Für besonders sinnvoll halte ich das Autogene Training. Ich habe
es deshalb viele Jahre lang [über 30 Jahre]
unterrichtet:
Durch das Autogene Training haben Sie eine Möglichkeit, Körper und Seele
zu beruhigen. Und Sie schaffen sich - durch längeres regelmäßiges Üben
- eine Basis für mehr Gelassenheit und mehr Zufriedenheit.
© Gerhard Stein
Und -
da es hier um das Thema Richtigstellung geht - noch etwas: Auf mindestens
einer Seite im Netz wird behauptet, ich sei Psychiater, auf einer anderen,
ich sei Physiotherapeut. Beides ist falsch.
Ich bin z.B. Diplom-Psychologe (seit 1987), "Klinischer
Psychologe/Psychotherapeut BDP" seit 1993 und "Supervisor BDP"
seit 1995.
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